Der Verein deutsche Sprache wurde 1997 in Dortmund u.a. von dem Statistikprofessor Dr. Walter Krämer gegründet. Er hatte sich ursprünglich zum Ziel gesetzt, darauf hinzuwirken, dass die deutsche Sprache nicht mit unnötigen Anglizismen belastet wird. Aktuell ist auch die Thematik der sogenannten Gender-Sprachweise ein zentrales Thema des Vereins. Letztlich geht es um die Pflege der deutschen Sprache, die in ihrer Vielfalt und Klarheit erhalten bleiben soll. Der Verein, der gegenwärtig ca. 40.000 Mitglieder umfasst, unterhält in fast allen Bundesländern Regionalgruppen. Sie führen die konkrete Arbeit des Vereins – Kontaktpflege zu staatlichen Stellen – durch und organisieren Informationsveranstaltungen. Zurzeit gibt es über 60 Regionalgruppen, in Sachsen sind drei solcher Gruppen aktiv. Die Regionalgruppe für das Gebiet Dresden-Riesa umfasst aktuell 237 Mitglieder, für jede Gruppe wird ein Regionalleiter mit einem Stellvertreter gewählt.
Der VDS setzt sich für die Erhaltung der deutschen Sprache ein und wendet sich insbesondere gegen eine staatlich angeordnete Sprachform, die nicht nur die Sprache in ihrer Qualität zerstört und teilweise dafür sorgt, dass eine klare und präzise Beschreibung von Sachverhalten unmöglich gemacht wird. Es geht aber auch darum, dass durch Eingriffe einer kleinen, von sich überzeugten Minderheit in die deutsche Sprache diese so deformiert wird, dass sie die identitätsstiftende Funktion, die eine Muttersprache für ein Volk ausübt, nicht mehr erfüllen kann. Der VDS ist als gemeinnütziger Verein anerkannt und nach seinen Statuten parteipolitisch neutral.
In den regelmäßig stattfindenden Mitgliedertreffen der Regionalgruppe Dresden werden interessante und aktuelle Themen behandelt. Regionalleiter Jörg-Michael Bornemann berichtete, dass die Fragen der Teilnehmer dieser Veranstaltungen, die immer im Anschluss an die Referate gestellt werden, oft eine gewisse Betroffenheit zeigen, wie sehr die Sprache von Politikern und Medienschaffenden auch heute verändert wurde und teilweise mit einem ideologischen Unterbau versehen wird. Viele unserer Mitglieder fühlen sich an frühere DDR-Zeiten erinnert, erklärte Bornemann. Die Sprache ist ein beliebtes Mittel, um gezielte Beeinflussungen von Bürgern vornehmen zu können. In dem Roman von Orwell „1984“ beschreibt der Autor, wie man eine neue Sprechweise einführen wollte, die im Roman als „Neusprech“ betitelt wurde.
Sprache prägt das Bewusstsein, das ist ein Satz, der nach wie vor seine Gültigkeit hat. Das sei für den Regionalleiter Bornemann auch die Motivation, immer wieder auf diesen Zusammenhang aufmerksam zu machen, um die Sprache vor dem ideologischen Missbrauch, wie er leider zumeist von Politikern zu beobachten ist, zu bewahren. Das, was heute als das sogenannte Gendern bezeichnet wird, hat seine Ursache in der von Judith Butler formulierten Identitätstheorie.
Wir als Regionalgruppe nehmen an örtlichen Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Elbhangfest, teil und waren auch in diesem Jahr mit einem Informationsstand dort vertreten. Wir führen einmal im Jahr den Tag der deutschen Sprache durch und versuchen unsere Mitglieder und interessierte Besucher von der Schönheit und Wichtigkeit unserer Muttersprache zu überzeugen. Im letzten Jahr hatten wir erstmalig eine Puppenspielbühne anlässlich der Festveranstaltung zum Tag der deutschen Sprache eingeladen. In einer lustigen, gleichwohl zum Nachdenken anregenden Form, wurde das Thema der Sprache behandelt. Unsere Muttersprache ist eines der wenigen Dinge, die uns persönlich gehören, weil sie uns nicht von einem Staat oder einer sonstigen Organisation übergeben wurde. Wir sollten gemeinsam mit unserem VDS alles unternehmen, dass uns dieses persönliche Eigentum nicht von politischen Ideologen gestohlen wird.
Ratschläge sind auch Schläge – Auftritt der Puppenspielbühne Fritsche anlässlich des Tages der deutschen Sprache 2023.
In diesem Jahr wird am 11. September 2025, 18.00 Uhr im Foyer des Ortsamtes Dresden-Loschwitz anlässlich des Tages der deutschen Sprache eine Festveranstaltung durchgeführt. Es konnte die Schauspielerin des Hoftheaters Dresden-Weißig, Josephine Hoppe, die zusammen mit ihrem Pianisten auftreten wird, engagiert werden.
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