Friedrich Wilhelm Meschwitz kam aus dem erzgebirgisch-vogtländischen Bockau, wo er 1815 geboren wurde, nach Dresden. Meschwitz absolvierte die Forstakademie Tharandt und wurde 1854 Oberförster im Forst Schwarzenberg.
In Dresden-Neustadt, wo er 1861 die Stelle eines Revierverwalters der Dresdner Heide antrat, bezog er mit seiner Familie das Forsthaus, das damals noch an der Königsbrücker Straße – Ecke Paulstraße stand. Bis dorthin reichte zu Meschwitz‘ Zeit der Wald der Dresdner Heide. Ihm zu Ehren wurde 1946 die „Meschwitzstraße“ im Industriegelände benannt.
Seine wichtigste Aufgabe war die Schaffung von Wegen und befahrbaren Strecken im Wald der Dresdner Heide, um ihn bewirtschaften zu können. Außerdem war eine seiner dringlichsten Aufgaben die Neuaufforstung bracher Sandflächen, um der anhaltenden Erosion zu begegnen. Auch die Befestigungsbauten am Ufer der Prießnitz, die dem Hochwasserschutz dienen, galten seiner besonderen Aufmerksamkeit, ebenso die Pflanzung von Alleebäumen entlang neu entstandener Straßen in der Dresdner Albertstadt.
Auf einem Gedenkstein neben dem Rastplatz „Meschwitz-Ruh“ im Prießnitzgrund waren seine Worte zu lesen: „Soll der Wald rentieren und zur Erholung dienen, so musst du ihn wegbar machen, dann wirst du den Menschen viel Nutzen schaffen.“ Dieser Stein ist verschwunden und nicht mehr auffindbar.
Die hohe Kindersterblichkeit der damaligen Zeit traf auch des Forstmannes zwei Ehen. Sechs seiner 13 Kinder erreichten nicht einmal das Erwachsenenalter. Nur einer seiner drei Söhne sollte die berufliche Nachfolge einschlagen. Doch er starb bereits 1880 im Alter von 19 Jahren. An seinem Grab auf dem Dresdner St.-Pauli-Friedhof pflanzte Meschwitz eine junge Schindeleiche aus dem Forstbotanischen Garten Tharandt. Dieses Grab der Familie Meschwitz gibt es nicht mehr, wohl aber die jetzt stattliche Schindeleiche, die wohl größte ihrer Art in Deutschland. Vor ihr wurde am 18. Oktober 2013 während einer kleinen Gedenkfeier eine Tafel mit einem erklärenden Text eingeweiht, auf der an die Bedeutung dieses seltenen Baumes und gleichzeitig an Friedrich Wilhelm Meschwitz erinnert wird. Meschwitz starb am 20. Oktober 1888 im Alter von 73 Jahren.
| Text und Foto: Siegfried Bannack |
Das Foto zeigt Dr.-Ing. Jürgen Lambrecht, den Initiator der Gedenkfeier bei seiner Ansprache und weitere Gäste.
In Bildmitte Dr. Rainer Pfannkuchen, Baumsachverständiger der Landeshauptstadt Dresden. (Foto S. Bannack)
Wikipedia:
„Die Schindel-Eiche wird stark wirtschaftlich genutzt. Früher wurden aus ihrem Holz Schindeln hergestellt, was ihr den Namen Schindel-Eiche eingebracht hat. Die Cherokee verwendeten die Rinde bei Verdauungsstörungen, chronischem Durchfall, Entzündungen der Mundschleimhaut, rissiger Haut, Schüttelfrost und Fieber.“
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